
Kinderrechte sichtbar machen – gemeinsam, kreativ und mit Haltung
Mit zwei außergewöhnlichen Projekten hat die Stadtschule Bad Oldesloe eindrucksvoll gezeigt, was es bedeutet, Kinderrechte nicht nur zu lehren – sondern sie zu leben, zu gestalten und in den Schulalltag zu integrieren.
Ob als offizielle UNICEF-Kinderrechteschule mit monatlichen Kinderrechtsaktionen, Klassenräten und einem starken Kinderrat – oder mit einem liebevoll gestalteten Kinderrechte-Bauwagen, der als Rückzugs- und Mitbestimmungsort auf dem Schulhof steht:
Hier haben Kinder nicht nur eine Stimme – sondern auch einen Raum.
Die Projekte zeigen: Wenn Kinder ernst genommen werden, entstehen Orte voller Vertrauen, Kreativität und Zukunftskraft. Die Stadtschule lebt vor, wie eine Schule aussehen kann, die Kinderrechte wirklich in den Mittelpunkt stellt.


Die Stadtschule wird Kinderrechteschule!
Mit Herz, Haltung und Kreativität hat die Stadtschule Bad Oldesloe gezeigt, wie Schule zu einem echten Lernort für Mitbestimmung, Demokratie und Kinderrechte werden kann.
Vom Schachfeld im Kinderrechte-Park bis zum Bauwagen mit eigener Kinderrechte-Sprechstunde – die Schule hat es sich zur Aufgabe gemacht, Kinderrechte sichtbar, spürbar und dauerhaft im Schulalltag zu verankern.
Das Besondere: Die Ideen kamen von den Kindern selbst – und wurden von ihnen mitgestaltet, getragen und nach außen vertreten.
Ausgangspunkt
Ausgangspunkt war der Wunsch, Kinderrechte nicht nur zu thematisieren, sondern im Schulalltag tatsächlich zu leben. In enger Zusammenarbeit zwischen Schulsozialarbeit, Lehrkräften, Schulleitung und Kinderrat entstand die Vision einer „Kinderrechteschule“.
Dazu gehörten konkrete Strukturen wie eine Kinderrechte-Steuergruppe und kreative Umsetzungen wie Banner, Lieder, Aktionen, Kunstwerke und Demonstrationen. Die Kinder sollten sich selbst einbringen, Ideen entwickeln, lernen, sich zu organisieren – und dabei erfahren, wie ihre Stimme zählt.
Ablauf
- Start durch Steuergruppe & Schulleitung
- Einführung des „Kinderrechts des Monats“ – sichtbar als Banner über dem Eingang und im Unterricht vertieft
- Klassenräte & Kinderrechte-Sprechstunde im Bauwagen als festes Beteiligungsformat
- Kreativaktionen, wie Schachkunstwerke (Verbindung zu Schachprofil der Schule), Beteiligung am Kunstprojekt im Kinderrechte-Park oder Straßenkreide-Schnitzeljagd zwischen Schule und Park
- Öffentliche Aktionen, z. B. Kinderrechte-Demo beim Vogelschießen, Infostände bei Festen oder Spendenaktionen (z. B. für die Ukraine)
„Wir bestimmen mit!“
„Ich habe gelernt, was das Recht auf Schutz bedeutet.“
„Wir machen das für alle Kinder!“
Beteiligung und Teamarbeit
Beteiligung war der rote Faden des Projekts:
Eltern, Lehrkräfte und Schulleitung wurden einbezogen – aber die Kinder hatten das Wort.
Die Kinder entschieden mit, welche Rechte im Fokus stehen.
Die Steuergruppe entwickelte Inhalte, gestaltete Banner, bereitete Aktionen vor.
Im Klassenrat konnten auch die Kinder, die nicht direkt beteiligt waren, Ideen einbringen.
Besonders wichtig:
Viele Aktionen entstanden aus eigenen Ideen der Kinder – von der Spendenaktion bis zum Kinderrechte-Song.
Kinderrechte im Fokus
Das Projekt behandelte zahlreiche zentrale Kinderrechte, immer verbunden mit echten Alltagssituationen und kreativen Ausdrucksformen:
- Recht auf Freizeit und Spiel – betont in Aktionen und offenen Formaten
- Recht auf Meinungsäußerung & Beteiligung – sichtbar im Klassenrat und Bauwagen
- Recht auf Bildung – künstlerisch dargestellt im Schachfeld
- Recht auf Schutz – thematisiert im Unterricht und der Sprechstunde
- Recht auf Freizeit und Spiel – betont in Aktionen und offenen Formaten
Kinder lernten nicht nur über Rechte – sie erfuhren sie als etwas, das sie selbst in der Hand haben.
Nachhaltigkeit und Wirkung
Die Stadtschule hat Strukturen geschaffen, die über das Projekt hinaus wirken:
Unterrichtsmaterialien wie die virtuelle Pinnwand bleiben im Einsatz.
Die Kinderrechte-Steuergruppe tagt regelmäßig weiter.
Der Kinderrechte-Bauwagen bleibt Anlaufstelle für Sorgen, Ideen und Austausch.
Das „Kinderrecht des Monats“ kehrt alle zwei Jahre als Jahresprojekt zurück.
Zukünftig sind weitere Projekte geplant – von Infoständen über Kunstaktionen bis hin zu interkulturellen Beteiligungsformaten. Kinderrechte sind an der Stadtschule kein Projektthema – sondern ein Schulprofil.
Der Kinderrechte-Bauwagen – Ein Raum für Mitbestimmung
Kinder haben Rechte – und sie brauchen Orte, an denen sie diese Rechte leben, besprechen und gestalten können.
Mit dem Projekt „Kinderrechte-Bauwagen“ hat die Stadtschule Bad Oldesloe genau so einen Ort geschaffen: einen von Kindern mitgestalteten Raum auf dem Schulhof, der nicht nur kreativ eingerichtet ist, sondern auch als Plattform für Austausch, Beteiligung und Demokratie dient.
Ein sichtbares Zeichen für mehr Mitbestimmung und ein lebendiger Beweis dafür, wie Kinderrechte in der Schule dauerhaft verankert werden können.
Ausgangspunkt
Im Rahmen des UNICEF-Prozesses zur Kinderrechteschule entstand bei Kindern und Kollegium der Wunsch: „Wir brauchen einen eigenen Raum für Kinderprojekte, Treffen, Gespräche und Ideen!“
Durch ein starkes Netzwerk und viel Eigeninitiative wurde ein ausrangierter Bauwagen von einem Bauunternehmen gespendet – und bald zum zentralen Ort für Kinderbeteiligung auf dem Schulhof.
Die Idee war nicht nur, einen Raum zu schaffen, sondern diesen gemeinsam mit den Kindern zu planen, zu gestalten und zu nutzen – von der ersten Idee bis zur feierlichen Eröffnung.
Ablauf
- Der Bauwagen kommt
Als der Wagen eintraf, gab es kein Halten mehr: Kinder kamen in der Pause freiwillig zum Putzen und Planen. - Gestaltung von außen
Alle Kinder der Schule waren eingeladen, bei einem Malwettbewerb Ideen für die Außengestaltung einzureichen. Die Ergebnisse wurden demokratisch ausgewertet und von einer professionellen Graffitikünstlerin umgesetzt. - Gestaltung von innen
In der Projektwoche wählten Kinder der Kinderrechte-Projektgruppe Materialien, Farben und Möbel für die Innengestaltung aus: - Eröffnung beim Schulfest
Der Bauwagen wurde feierlich beim Vogelschießen vorgestellt – mit Führungen, Musik und großer Begeisterung.
Beteiligung und Teamarbeit
Beteiligung stand im Mittelpunkt:
Alle Kinder der Schule wurden durch den Kinderrat informiert.
Die Kinderrechte-Projektgruppe (13 Kinder, 2 Erwachsene) entschied über die Gestaltung.
Kinder stimmten demokratisch über Farben, Möbel, Deko und Nutzungsideen ab.
Erwachsene boten Material, Beratung und technische Hilfe – die Entscheidungen lagen bei den Kindern.
Besonders stark:
Kinder entschieden selbst, in welcher Reihenfolge sie arbeiten wollen – echte Selbstorganisation im Projekt!
Kinderrechte im Fokus
Das Projekt thematisiert und lebt zentrale Kinderrechte – nicht theoretisch, sondern erfahrbar:
- Recht auf Beteiligung und Meinungsäußerung
- Recht auf Privatsphäre & Ruheorte
- Recht auf Information (Plakate, Infomaterialien im Wagen)
- Recht auf kulturelle und kreative Entfaltung
Im Prozess wurde immer wieder Bezug auf diese Rechte genommen – mit Kinderrechte-Heften, Plakaten und Gesprächen. Die Kinder verarbeiteten ihre Lieblingsrechte sichtbar in der Gestaltung.
Nachhaltigkeit und Wirkung
Der Bauwagen ist dauerhaft auf dem Schulhof installiert und wird mehrfach wöchentlich genutzt:
Kinderrechte-Sprechstunde zweimal pro Woche durch die Schulsozialarbeit
Raum für Gesprächskreise, Klassenrat, Ideenrunden
Nutzung bei Schulfesten & Infoveranstaltungen
Sensibilisierung nach außen: Die Aufschrift macht auch Passant*innen auf Kinderrechte aufmerksam
Geplant ist, dass die Kinderrechte-Steuergruppe künftig weitere Projekte entwickelt – immer mit dem Bauwagen als kreativem Zentrum.
Über die Stadtschule – Kontakt
Die Stadtschule Bad Oldesloe ist eine Grundschule it einem klaren Ziel:
Kinder stark machen – durch Bildung, Beteiligung und gelebte Demokratie.
Mit der Vision einer Kinderrechteschule verankert die Stadtschule Kinderrechte im Alltag – auf Augenhöhe, kreativ und mit klarer Haltung.
Als Teil des UNICEF-Zertifizierungsprozesses zur Kinderrechteschule setzen sie auf kreative Projekte, echte Teilhabe und kindgerechte Umsetzung demokratischer Werte.
Der Kinderrechte-Bauwagen ist ein Symbol für Haltung: sichtbar, hörbar, wirksam – von Kindern gestaltet für eine Schule mit Zukunft!
Stadtschule Bad Oldesloe
Salinenstraße 20
23843 Bad Oldesloe