
Kinder haben Rechte – und eine starke Stimme!
Mit gleich zwei beeindruckenden Projekten hat die Grundschule Wiesenfeld gezeigt, wie Kinderrechte nicht nur gelernt, sondern gelebt, gestaltet und weitergetragen werden können. Ob als kunstvolles Graffiti auf dem Schulcontainer oder als kluger, kindgerechter Podcast mit Sumsi, der Schulbiene – die Kinder der Grundschule haben ihre Perspektive eingebracht, Verantwortung übernommen und mit Mut und Kreativität echte Zeichen gesetzt.
Was beide Projekte vereint: Sie geben Kindern Raum – zum Denken, Mitbestimmen und Sprechen. Und sie zeigen eindrucksvoll: Kinderrechte sind mehr als ein Unterrichtsthema. Sie sind Haltung. Und sie gehören sichtbar gemacht – bunt, laut, ehrlich und gemeinsam.


Kinderrechte kennen keine Grenzen!
Ein Kunstprojekt der Grundschule Wiesenfeld, das über den Tellerrand hinausblickt
Die zentrale Idee war so beeindruckend wie klar: Kinderrechte sichtbar machen – laut, bunt und unübersehbar.
In einem gemeinsamen Gestaltungsprozess entschieden sich die Kinder für eine Darstellung im XXL-Format, umgesetzt als professionelles Graffiti-Kunstwerk. Das gewählte Motiv – ein Weltall mit Sternen und Planeten – sollte dabei das zentrale Thema ausdrücken:
Kinderrechte gelten grenzenlos – sogar im Universum!
Jeder Stern, jeder Planet trägt ein Kinderrecht in sich – als bildliche Metapher für ihre Universalität und Wichtigkeit. So wurde aus einem Container ein Symbol für globale Gerechtigkeit, Selbstbestimmung und Sichtbarkeit von Kindern.
Ausgangspunkt
Der Auftakt erfolgte im Unterricht mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den Kinderrechten. Es folgte ein kreatives Brainstorming, bei dem die Kinder in Kleingruppen eigene Bildideen entwickelten. Fünf Konzepte standen zur Wahl – das „Weltall“-Motiv wurde von der Klasse in demokratischer Abstimmung ausgewählt.
Ablauf
An einem Projekttag wurde das Kunstwerk mit professionellen Graffiti-Künstlern umgesetzt. Die Kinder übernahmen selbst die Spraydosen, gestalteten gemeinsam den Container und erlebten so direkte Teilhabe an einem öffentlichen Werk.
Beteiligung und Zusammenarbeit
Dieses Projekt war von Anfang bis Ende ein Gemeinschaftswerk:
Die Lehrkräfte Lisa Osterhage (Klassenleitung) und Jana Sperling (Kunst) begleiteten den Prozess pädagogisch und organisatorisch.
Alle Kinder der Klasse waren in Konzeption, Abstimmung und Umsetzung aktiv beteiligt.
In der Umsetzung übernahmen die Kinder jeweils einzelne Bereiche am Container – je nach Körpergröße.
Graffitikünstler standen unterstützend zur Seite, gaben Technik-Tipps und begleiteten den gesamten künstlerischen Prozess.
Die Teamarbeit war geprägt von Vertrauen, gegenseitiger Hilfe und echtem Stolz auf das, was gemeinsam geschaffen wurde.
Kinderrechte im Fokus
Zentral vermittelt wurde die Universalität der Kinderrechte:
- Recht auf Gleichheit und Nichtdiskriminierung
- Recht auf Meinungsäußerung
- Recht auf Bildung
- Recht auf Schutz vor Gewalt
- Recht auf Identität
- Recht auf Information
„Ich habe den Planeten mit dem Recht auf Schutz gemacht, weil jedes Kind sicher sein soll.“
– Luca, 10 Jahre
Nachhaltigkeit und Wirkung
Das Projekt wirkt weit über den Projekttag hinaus:
Der bemalte Container bleibt dauerhaft auf dem Schulhof und ist täglich für alle Kinder, Lehrkräfte und Besucher sichtbar.
Die Entstehungsgeschichte und das Kunstwerk werden in Unterrichtseinheiten weiterverwendet – z. B. in Ethik, Kunst und Klassengesprächen.
Das Thema ist auch in der Schülerzeitung und auf der Schulwebsite präsent.
Das Projekt fand zudem Aufmerksamkeit an der benachbarten Wilhelm-Busch-Schule – die Kinderrechte strahlen also bereits weiter.
Zukünftig ist eine Erweiterung des Graffiti-Projekts an anderen Wänden der Schule geplant – mit neuen Kindergruppen und neuen Bildideen.
Sumsi’s Fragenwirbel
Ein Kinderrechte-Podcast von Kindern für Kinder in der Grundschule Wiesenfeld
Die Grundidee des Projekts war es, ein leicht verständliches Format zu entwickeln, das Kinderrechte erklärt – aus der Sicht von Kindern, in ihrer Sprache. Dafür eignete sich der Podcast als Medium besonders gut: Er verbindet Information, Kreativität und Beteiligung – und ist dabei einfach zugänglich.
Durch die Identifikationsfigur Sumsi, das Schulmaskottchen, wurde eine fröhliche Erzählerin gefunden, die in jeder Folge eine neue Frage zu Kinderrechten stellt. Die Kinder antworten – nach gründlicher Recherche, in eigenen Worten und mit Beispielen aus ihrem Alltag. Das macht den Podcast so nahbar, ehrlich und glaubwürdig.
Ausgangspunkt
Den Ausgangspunkt bildete eine gemeinsame Unterrichtseinheit zum Thema „Was sind Kinderrechte?“. Schnell wurde klar: Die Kinder haben viele Fragen – und große Lust, sich selbst damit zu beschäftigen. So entstand die Idee für ein Podcast-Format, das informativ, witzig und eigenständig ist.
Ablauf
- Einstieg in das Thema: Was sind Kinderrechte? Welche kennen wir?
- Themenfindung: Die Kinder wählen aus, welche Rechte sie erklären wollen.
- Recherche: In Teams wird Wissen gesammelt und reflektiert.
- Produktion: Aufnahme mit Mikrofonen, Sprechrollen, Schnitt, Musikauswahl
- Veröffentlichung: Bereitstellung über die Schulhomepage, Elternmail, Klassenzimmer
„Ich habe gelernt, wie man mit Audios arbeitet.“
„Ich wusste gar nicht, dass das ein Recht ist!“
„Wir haben das Recht, Nein zu sagen – das ist wichtig.“
Beteiligung und Teamarbeit
Das Projekt wurde zu 100 % von den Kindern getragen:
Die Gruppe bestand aus 11 engagierten Kindern sowie der betreuenden Lehrkraft Pia Brandt.
Sie entwickelten die Struktur der Folge, wählten die Fragen, verteilten Rollen und moderierten selbst.
Technische Aufgaben wie Aufnahme, Audioschnitt und das Einfügen von Musik wurden im Team übernommen – mit gegenseitiger Unterstützung und vielen Aha-Momenten.
Dabei wurde Teamarbeit großgeschrieben: Jeder konnte sich mit seinen Stärken einbringen – sei es beim Texten, Sprechen oder Bedienen der Technik.
Kinderrechte im Fokus
Im Podcast werden zentrale Kinderrechte thematisiert – stets mit konkreten Beispielen und Bezug zum Schul- und Familienalltag:
- Recht auf Bildung
„Warum Schule nicht nur Pflicht, sondern auch ein Recht ist.“ - Recht auf Schutz vor Gewalt
„Was darf ein Erwachsener nicht? Und was ist, wenn ich Angst habe?“ - Recht auf Meinungsäußerung
„Darf ich sagen, was ich denke – auch wenn Erwachsene anderer Meinung sind?“
Das Projekt stärkte so nicht nur Wissen, sondern auch Sprachfähigkeit, Selbstbewusstsein und Verantwortungsgefühl.
„Kinder haben Rechte – und wir sollten sie kennen. Dann wissen wir auch, wann etwas nicht richtig ist.“
– aus dem Podcast
Nachhaltigkeit und Wirkung
Der Podcast wird dauerhaft als Lernmaterial genutzt – nicht nur in der eigenen Schule, sondern auch darüber hinaus. Lehrkräfte planen bereits, „Sumsi’s Fragenwirbel“ im Unterricht anderer Jahrgangsstufen einzusetzen.
Weitere kreative Projekte zu Kinderrechten sind bereits in anderen Klassen im Entstehen – mit Plakaten, Hörspielen oder Kunstprojekten. Das Thema bleibt lebendig – Sumsi fliegt weiter.
Zudem lädt die Produktion selbst zur Nachahmung ein – für neue Podcast-Folgen, Themen oder Projekte in AGs und Projektwochen.
Über die Grundschule Wiesenfeld – Kontakt
Die Grundschule Wiesenfeld ist eine offene, kreative Grundschule in Glinde, die Beteiligung, Vielfalt und soziale Verantwortung großschreibt. In ihr lernen Kinder nicht nur Rechnen, Lesen und Schreiben – sondern auch, ihre Rechte zu kennen, zu benennen und sich für sich und andere einzusetzen.
Sie verstehen sich als Ort, an dem Kinder mitgestalten, Verantwortung übernehmen und ihre Rechte kennen – und wahrnehmen dürfen.
Projekte wie „Kinderrechte kennen keine Grenzen!“ und „Sumsi’s Fragenwirbel“ zeigen: Die Kinder sind nicht nur kreativ – sie sind engagiert, mutig und zukunftsbereit.
Grundschule Wiesenfeld
Holstenkamp 29
21509 Glinde