Jedes Kind hat Rechte – wir auch!

An der Gertrud-Lege-Schule beschäftigten sich Schüler*innen der vierten Klassen intensiv mit dem Thema Kinderrechte. Im Rahmen des Wettbewerbs „Kinderrechte im Fokus“ entstanden drei kreative Projekte – alle mit dem Ziel: Kinderrechte sichtbar, erlebbar und begreifbar zu machen.

Die Idee hinter dem Projekt

… mit Hintergrundinformationen und Entstehungsgeschichte

Ausgangspunkt

Ausgangspunkt für das Projekt war die Teilnahme an der Sternsinger-Aktion 2025, die traditionell an der Gertrud-Lege-Schule unterstützt wird. Im Rahmen des Religionsunterrichts griff die Klasse 4a das diesjährige Thema der Aktion – die Kinderrechte – auf und begann, sich intensiv damit zu beschäftigen.

Ablauf

Im Laufe der Projektarbeit entwickelten die Kinder zahlreiche eigene Ideen, wie sie sich dem Thema annähern könnten. Mithilfe eines sogenannten „Ballonspiels“, bei dem jedes Kind drei besonders wichtige Rechte auswählen und die übrigen symbolisch „abwerfen“ durfte, wurde eine gemeinsame Auswahl zentraler Kinderrechte getroffen, die anschließend im Mittelpunkt standen.

Zielsetzung

Ziel des Projekts war es zunächst, die Kinderrechte kennenzulernen und sich mit deren Bedeutung im eigenen Alltag auseinanderzusetzen. Dabei ging es nicht nur um das reine Wissen, sondern vor allem um die Sensibilisierung für die eigenen Rechte und die Rechte anderer. Durch eine kreative Herangehensweise entstanden verschiedene Projektideen, die das Thema für die gesamte Schule sichtbar machten und nachhaltig wirksam sein sollen.

„Ich wusste gar nicht, dass wir so viele Rechte haben!“

– Schülerin, Klasse 4a

🎙️ Podcast: Kinderrechte zum Anhören

Was bedeutet das Recht auf Bildung eigentlich für Kinder in Deutschland? Und wie fühlt es sich an, wenn dieses Recht nicht respektiert wird? In der geplanten Podcast-Reihe gehen die Schülerinnen und Schüler diesen Fragen auf den Grund. Jede Folge widmet sich einem Kinderrecht und beleuchtet es anhand von Interviews, Beispielen aus dem Alltag und kindgerechten Erklärungen.

Die Inhalte entstehen dabei vollständig aus der Hand der Kinder: Sie entwickeln die Interviewfragen, recherchieren Hintergründe, führen Gespräche und nehmen die Episoden selbst auf. So wird nicht nur Wissen vermittelt, sondern Medienkompetenz geschult und echte Beteiligung ermöglicht.

Langfristig soll die Podcast-Reihe regelmäßig erscheinen und sowohl auf der Homepage als auch im Unterricht oder bei Elternabenden zum Einsatz kommen.

🥠 Glückskekse mit Botschaft

Wer hätte gedacht, dass ein einfacher Glückskeks so viel bewirken kann? Die Schülerinnen und Schüler entwickelten die Idee, kleine Kekse zu backen und mit einer besonderen Botschaft zu füllen: einem Zitat aus der UN-Kinderrechtskonvention. So entstanden Dutzende Kinderrechts-Glückskekse, die inzwischen im Schulbüro, an der OGS-Theke und demnächst auch im benachbarten Kindergarten zu finden sind.

Die Kinder planten, organisierten und setzten alles selbstständig um – von der Auswahl der Botschaften über den Einkauf der Zutaten bis hin zum Backen in der Schulküche. Dabei wurde nicht nur gebacken, sondern auch diskutiert: Welche Kinderrechte möchten wir besonders hervorheben? Welche Formulierungen sind leicht verständlich?

Die Glückskekse sollen Neugier wecken und ein Gespräch anregen. Ganz nach dem Motto: Ein Keks – ein Recht – ein Denkanstoß.

🎲 Brettspiel „Du hast das Recht auf…“

In diesem selbst entwickelten Holzbrettspiel dreht sich alles um die Kinderrechte. Spielerisch nähern sich die Kinder zentralen Rechten wie dem Recht auf Bildung, Schutz oder Mitbestimmung – immer dann, wenn sie auf ein sogenanntes Erkenntnisfeld gelangen. Dort ziehen sie eine Karte, auf der eines dieser Rechte erklärt wird.

Das Spiel wurde von den Schülerinnen und Schülern eigenständig in Gruppenarbeit entworfen, gebaut und immer wieder überarbeitet. Dabei entstanden Spielfelder, Spielfiguren und Spielkarten mit viel Kreativität und handwerklichem Geschick. Einzelne Kinder übernahmen jeweils eigene Aufgaben: von der Gestaltung des Spielbretts über das Schreiben der Anleitung bis hin zur Herstellung der Spielfiguren.

Durch seine durchdachte Struktur kann das Spiel auch langfristig im Sach- oder Sozialkundeunterricht eingesetzt werden, um das Thema Kinderrechte anschaulich zu vertiefen.

Kinderrechte im Fokus


Im Zentrum aller Projektideen stand der Wunsch, die Kinderrechte nicht nur theoretisch zu vermitteln, sondern sie im Schulalltag greifbar zu machen. Die Kinder beschäftigten sich intensiv mit den zentralen Artikeln der UN-Kinderrechtskonvention – in altersgerechter Sprache, verständlich erklärt und mit Beispielen aus ihrem eigenen Alltag verknüpft. Besonders im Fokus standen zehn ausgewählte Rechte, die die Schülerinnen und Schüler im Rahmen eines sogenannten „Ballonspiels“ priorisierten: Jeder durfte seine drei wichtigsten Rechte benennen, die übrigen wurden symbolisch abgeworfen. So entstand eine Auswahl, die dann im Unterricht vertieft und kreativ umgesetzt wurde.

Diese Rechte sind nicht nur auf Plakaten oder in Spielen präsent – sie regen zum Nachdenken an: Was bedeuten sie für unser Schulleben? Wo werden sie bereits gelebt – und wo können wir noch besser werden? Die Auseinandersetzung mit den Kinderrechten wurde so zu einem echten Bildungsanlass mit nachhaltigem pädagogischem Mehrwert.

Beteiligung und Teamarbeit


Ein wesentliches Merkmal des gesamten Projekts war die aktive Mitgestaltung durch die Kinder. Von der Ideenfindung bis zur Umsetzung waren sie in alle Schritte eingebunden. In kleinen Teams entwickelten sie eigenständig Konzepte, verteilten Aufgaben und arbeiteten gemeinschaftlich an der Verwirklichung ihrer Projektideen – sei es beim Entwerfen des Brettspiels, beim Backen der Glückskekse oder bei der Planung des Podcasts.

Die Rolle der Lehrkräfte war dabei bewusst begleitend angelegt: Sie unterstützten technisch, moderierten Prozesse und gaben Hilfestellungen, wenn es nötig war – ließen den Kindern aber größtmöglichen Freiraum für Kreativität, Eigenverantwortung und Zusammenarbeit. Diese partizipative Herangehensweise förderte nicht nur das Verständnis für Kinderrechte, sondern auch wichtige soziale und methodische Kompetenzen.

Nachhaltigkeit und Ausblick


Die entwickelten Projekte sind keine einmaligen Aktionen – sie wirken über den Wettbewerb hinaus. Das Brettspiel wurde so konzipiert, dass es dauerhaft im Unterricht eingesetzt werden kann, etwa im Sach- oder Sozialkundeunterricht. Die Glückskekse werden nicht nur innerhalb der Schule verteilt, sondern sollen künftig auch in Kindergärten oder anderen Einrichtungen Neugier auf Kinderrechte wecken.

Auch der geplante Podcast soll fortgeführt werden: Jede neue Folge beleuchtet ein weiteres Recht und wird von den Kindern selbst produziert. So entsteht langfristig ein wachsendes Audio-Archiv, das auch in der Elternarbeit oder in Projekttagen eingesetzt werden kann.

Für die Zukunft ist geplant, weitere Klassen einzubinden, zusätzliche Kinderrechte zu thematisieren und vielleicht sogar neue Formate wie Informationsstände auf dem Wochenmarkt umzusetzen. Das Projekt lebt – und entwickelt sich weiter.

Über die Schule – Kontakt


Die Gertrud-Lege-Schule ist eine engagierte Grundschule, die ihren Bildungsauftrag ernst nimmt – auch über den Unterricht hinaus. Projekte wie „Kinderrechte im Fokus“ zeigen, wie Lernen mit Sinn und Beteiligung gelingen kann.

Das Projekt wurde von den Lehrkräften Frau Oldsen und Frau Bodendiek betreut, die mit viel Engagement und Offenheit für Kinderideen den Rahmen für dieses besondere Vorhaben geschaffen haben.

Gertrud-Lege-Schule
Querweg 4
21465 Reinbek (Neuschönningstedt
)